Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende entgegen und für mich ist es ein Anlass für eine kleine Rückschau und ein Ausblick auf das kommende Jahr.

In 2014 hatten wir – auch zusammen mit unserem Partner Sparx Systems – eine deutlich größere Nachfrage nach Beratung, Trainings und auch Werkzeugunterstützung im Bereich der modellbasierten Software- und Systementwicklung mit UML und SysML. Insbesondere war die Nachfrage nach Know-How im Bereich modellbasierte Systementwicklung mit SysML erheblich größer als noch im Jahr davor.

Es hat den Anschein, als kommt SysML gerade verstärkt in der Industrie an und wird als hilfreiches Werkzeug zum meistern der Herausforderungen wie vollständige Traceability, funktionale Sicherheit und disziplinenübergreifendes Kommunikationsmittel wahr genommen – was es ja auch ist.

In diesem Zusammenhang haben wir 2014 mit den LieberLieber Connector Lösungen auch weitere Datenintegrationen gemeinsam mit Kunden realisiert, um Enterprise Architect besser in eine Werkzeugkette zu integrieren. Hierbei handelte es sich oftmals um die Integration von Anforderungen aus einem Anforderungsmanagementwerkzeug in Enterprise Architect, aber auch um Lösungen zur Integration proprietärer Daten, beispielsweise aus Excel.

Hier zeigt sich immer wieder die Flexibilität von Enterprise Architect durch die offenen Schnittstellen, die das Werkzeug bietet. Es lässt sich dadurch ideal in bestehende Werkzeugketten integrieren.

Ich denke, die modellbasierte Entwicklung wird sich in der nahen Zukunft noch weiter ausbreiten und etablieren. Viele Unternehmen gehen diesen Schritt gerade. Heute wird aber fast immer nur an der Oberfläche der Möglichkeiten gekratzt, die modellbasierte Entwicklung bietet. Was heute genutzt wird, um die Prozess- und Dokumentationsanforderungen sicherzustellen, kann mit mehr Inhalten in den Modellen in der Zukunft genutzt werden, um aus den Modellen nicht nur Dokumente, sondern auch Code, Testfälle oder andere Entwicklungsdaten automatisch zu generieren. Auch eine Modellsimulation kann durchgeführt werden, um Fehler bereits in einer frühen Entwicklungsphase aufzuspüren und mit geringen Kosten zu beheben.

Für die nähere, aber auch etwas fernere Zukunft wird es notwendig sein neue Möglichkeiten und Werkzeuge bzw. Werkzeugerweiterungen im Zusammenhang mit modellbasierter Entwicklung zu schaffen, um die Anwendung der Modelle noch komfortabler zu gestalten, als dies heute manchmal der Fall ist. 

Als Zukunftsthemen haben sich hierbei 2014 folgende Punkte für uns dargestellt:

  • Industrie 4.0 – Modelle sind die Basis, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen
  • Modellversionierung und Variantenmanagement – Hier haben viele Werkzeuge heute eine Lücke, die das Arbeiten mit Modellen in industriellen Projekten doch oftmals unhandlich macht
  • Modelltransformation – Jedes Erzeugen und integrieren von Daten für oder aus einem Modell ist eine Modelltransformation. Hier fehlen noch weitgehend einheitliche Standards, oder diese existieren, sind aber noch nicht implementiert.

LieberLieber wird sich – auch gemeinsam mit seinen Kunden – in den folgenden Monaten und Jahren diesen Themen annehmen. Sei es im Rahmen von Lösungen, Produkten oder auch in Forschungsprojekten.

Spannend bleibt es auf jeden Fall. Ich freue mich schon jetzt auf die Aufgaben und Herausforderungen, der kommenden Zeit und wünsche allen Lesern des Blog-Artikels eine schöne Weihnachtszeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr, viel Gesundheit und viel Spaß und Arbeitserleichterung durch modellbasierte Entwicklung.

Dr. Oliver Alt